Tipps & Tricks
- variousa
- 4. Sept. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Na ich denke ihr kennt sie alle, die Tipps, Tricks und wohlgemeinten Ratschläge. Doch langsam, finde ich es echt ätzend, auch von mir selber, dass ich sie mehr und mehr konsumiere und sich letztendlich ja doch nicht wirklich was ändert. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass es gar nicht darum geht, dass es mir dadurch besser geht, sondern eigentlich baller ich meinen Kopf mit weiteren Informationen voll und das war's. Ich beschäftige ich meinen Kopf mit Möglichkeiten. Worauf ich hinaus möchte, ja sicherlich wird es auch Menschen geben, die es sehr schätzen, dass es diese Möglichkeiten gibt. Doch bei einem Problem, zuerst Google zu fragen, Foren zu durchstöbern und sich 10.000 andere Meinungen einzuholen, bevor ich selber agiere - ist Mumpits. Zudem fühle ich mich auch nicht gut dabei und danach geht es mir sogar schlechter, da ich in einer Notsituation wirklich Hilfe brauche und letztendlich bekomme ich Tipps, die versuche ich, aber kann sie nicht umsetzen und dann darf ich mich anschließend auch noch schlecht darüber fühlen, dass ich es nicht gepackt habe diese Tipps umzusetzen.
Was ist denn, wenn ich einfach nur reden will? Ich will reden und ich möchte das mein Gegenüber einfach zuhört - mich nicht unterbricht mit "Du könntest ja" oder "Du solltest" sondern einfach mal die Fresse halten und mir zuhören.
Gibt es so etwas noch?
Meine Alternativen sind, vloggen und bloggen. Einfach drauf losschreiben, eventuell auch eine kleine Geschichte darüber schreiben wie es mir geht. Innerhalb von 2 Jahren habe ich in der Schriftgröße 11 7 Bücher voll geschrieben, mit meinen Gedanken, mit Tipps und Tricks aus dem Internet usw. Ist es nicht erschreckend, dass ich in den 2 Jahren nicht im Stande war, mit jemanden darüber zu reden? Und heute, ist es mir nicht mehr genug, nur für mich aufzuschreiben, damit ich es in der Ecke verstauben lasse und niemand mitbekommen darf wie es denn wirklich in mir ausschaut.
Was für ein Schwachsinn!
Wieso gibt es denn dann überhaupt noch Gespräche oder gar Menschen?
Wieso reden wir nicht mehr miteinander?
Wieso rennen Menschen weg, wenn sie sehen, dass es jemand schlecht geht?
Wieso haben wir keine Anteilnahme mehr?
Ich sag euch was, wir regen uns alle darüber aus oder tun so, als wäre es etwas Schreckliches für uns, wenn Menschen sich umbringen. "Ach das verstehe ich nicht." "Das finde ich so schrecklich." Na ja, wisst ihr denn warum? Weil niemand für sie da war.
In unserer westlichen Welt darauf warten zu müssen, einen Therapeuten zu bekommen, der letztendlich auch nur kurze Zeit zur Verfügung hat - kann nicht die Lösung sein. Sich einzusperren und die schwierigen Themen alleine Zuhause durchzuarbeiten, ohne das jemand daran teilhaben will - kann keine Lösung sein.
Selbst Notfall Hotlines, sind darauf bedacht, immer einen Lösungsweg zu finden. Ja das hört sich schön und gut an, doch was ist, wenn es einfach nur ums reden geht? REDEN & ZUHÖREN.
Eine Lösung anzubieten oder Tipps, Tricks und Ratschläge, ist wie ein Schlag in die Fresse oder wie ein Stapelpapier mit vielen Lösungsformeln darauf, welches dir hingeschmissen wird und dann darfst du gehen UND BIST IMMER NOCH ALLEINE MIT DEINEM PROBLEM.
Wo ist die Menschlichkeit hin?
Wieso können wir so wundervoll mit Kindern auf der Straße umgehen, wenn Kinder schreien, weinen, lachen, toben ist das ganze Umfeld verzaubert und fühlt mit. Sehen wir einen erwachsenen Menschen toben und lachen und springend auf der Straße verurteilen wir ihn / sie.
Ja. Ich springe gerne Barfuß auf den Gehwegsteinen rum und versuche noch immer nicht die Ritze zu berühren. Kennt ihr noch Käsekästchen? Genau das. Und einmal, hörte ich nur "Was machst du da?" ....
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Langsam, aber sicher gebe ich den Glauben an die Menschlichkeit auf. Erst mal wird mir nicht mehr zugehört & Probleme nicht mehr geteilt. Sie wollen sie nicht mehr sehen und wenn jemand den Mut hat DANN IST ES EINE DIREKTE EINLADUNG FÜR JEDER MANN SEINEN SCHEIß AUF IHN ZU SCHMEIßEN - HOHLT DIE STEINE RAUS!
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